Abbildung Ferenc Kontra

Ferenc Kontra

1958*

Ungarischer Schriftsteller aus Kroatien. Sein Roman Gymnasiasten (2002), der seine eigene Geschichte als über die Grenze pendelnden Internatsschüler vor dem Hintergrund des Kádár- und Tito-Regimes der siebziger Jahre thematisiert, gehört heute in Ungarn zur Pflichtlektüre an den Mittelschulen. Lebt und arbeitet seit 1987 als Redakteur (Új Symposion, Magyar Szó) und Herausgeber in Novi Sad (Serbien). Breitere Anerkennung fand sein zweiter Lyrikband Weiße Spiegel (1986), der mit dem Sinkó-Preis ausgezeichnet wurde. Seine beiden ausgezeichneten Novellensammlungen (Szirmai-Preis, Híd-Preis) führen zu den öffentlichen und privaten Kriegsschauplätzen des jugoslawischen Zusammenbruchs und rücken das wenig beachtete Schicksal der zwischen die Fronten geratenen ungarischen Minderheit in den Blick. Seine Erzählung Auf Vaters Platz aus dem ausgezeichneten Prosaband So zerbrechen sie diente als Vorlage für das gleichnamige Fernsehspiel. Sein bislang letzter Roman Wien jenseits der Gleise (2006), der ein Gastarbeiterschicksal schildert, trug Kontra in Ungarn den Leserpreis der Zeitschrift Elle ein.

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